Meine politischen Ziele

Was bringt einen Menschen dazu, sich politisch zu engagieren? Die Beweggründe sind so vielfältig wie die Menschen selbst. Für mich persönlich war und ist es die Überzeugung, dass jeder Mensch Respekt verdient – unabhängig von Herkunft, Alter oder Lebenssituation. Mein Handeln basiert auf Offenheit und Transparenz. Das ist für mich nicht nur ein Anspruch, sondern die Grundlage jeder guten politischen Arbeit.

Die Bürgerinnen und Bürger wollen nicht nur informiert werden – sie wollen und müssen mitgenommen werden. Das war der klare Auftrag der Siegburgerinnen und Siegburger bei meiner Wahl, und es war mein Leitbild in den vergangenen fünf Jahren. Deshalb habe ich den direkten Austausch gesucht: in Online-Sprechstunden, bei Stadtteiltouren, bei Begegnungen im Alltag. Ich habe zugehört, aufgenommen, erklärt. Und ich habe neue Formate eingeführt: Livestreams aus den Sitzungen des Rates und der Ausschüsse – und das Beteiligungsportal mitmachen.siegburg.de, das allen eine Stimme gibt.

Die Digitalisierung der Stadtverwaltung haben wir konsequent vorangetrieben. Unser Erfolg beim Digital-Award 2024 – Platz zwei – ist ein starkes Signal. Und mit dem verabschiedeten Smart-City-Konzept haben wir einen klaren Fahrplan für die Zukunft.

Statt wie früher eine halbe Stelle im Vorzimmer des Bürgermeisters mit Wirtschaftsthemen zu betrauen, habe ich ein eigenes Amt für Wirtschaft und Umwelt geschaffen. Denn ich bin überzeugt: Diese Themen gehören zusammen gedacht. Wir sind heute gut aufgestellt, um Herausforderungen wie die Schließung von Galeria zu bewältigen – auch wenn es Zeit braucht. Gleichzeitig gibt es auch positive Entwicklungen: Die Ansiedlung der BW Fuhrparkgruppe und die Entscheidung der Merkur-Gruppe, in Siegburg eine Spielbank zu eröffnen, zeigen: Siegburg ist ein attraktiver Standort. Das spiegelt sich auch in den gestiegenen Gewerbesteuereinnahmen wider.

Umwelt- und Klimaschutz bleiben zentrale Themen, auch wenn sie nicht mehr täglich die Schlagzeilen bestimmen. Für mich gehören sie dauerhaft auf die politische Agenda. In meiner Amtszeit haben wir mit dem Projekt Bürgergrün gezeigt, wie sehr Menschen bereit sind, Verantwortung für ihre Umgebung zu übernehmen – mit kleinen, aber wirkungsvollen Maßnahmen im Stadtbild. Im Klimaquartier Deichhaus erproben wir gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, wie Klimaschutz und Klimaanpassung konkret im Wohnumfeld gelingen können – ein Vorzeigeprojekt, das Strahlkraft über Siegburg hinaus hat. Und mit dem Energieforum haben wir eine Plattform geschaffen, um Bürgerinnen und Bürger, Fachleute und Verwaltung zusammenzubringen, Wissen zu teilen und konkrete Schritte in Richtung Energiewende zu gehen.

Junge Menschen für politische Teilhabe zu gewinnen, ist eine echte Herausforderung – aber eine, die ich mit Herz und Überzeugung angegangen bin. Wir haben mit der YouSi-App, dem Beteiligungsportal und einer stärkeren Präsenz in den sozialen Medien neue Wege beschritten. Aber vor allem habe ich persönlich das Gespräch gesucht – in den Jugendzentren, bei Veranstaltungen, in Schulen. Junge Siegburgerinnen und Siegburger haben ihren Bürgermeister nicht nur bei Zeugnisverleihungen gesehen.

Auch für unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger habe ich mich eingesetzt. Die Seniorenberatung am Friedensplatz und die dezentrale Pflegelotsenberatung in den Stadtteilen wurden in meiner Amtszeit eingeführt. Unser Ziel: Teilhabe im Alter – über Pflegeeinrichtungen hinaus. Dafür müssen wir auch künftig die richtigen Angebote schaffen.

Der Wohnungsmarkt in Siegburg ist angespannt – wie überall. Bezahlbarer Wohnraum wird knapper. Ich gehöre nicht zu denen, die einfache Lösungen versprechen. Aber ich sage klar: Überall dort, wo wir als Stadt oder durch die Zusammenarbeit mit Investoren etwas tun können, tun wir es auch.

Ich möchte ein Mobilitätskonzept für Siegburg, das diesen Namen verdient. Eines, das echte Fortschritte bringt und die Verkehrswende verwirklicht. Leider wurde der Entwurf von der Ratsmehrheit so stark eingedampft, dass von der ursprünglichen Vision kaum noch etwas übrig ist. Dabei brauchen wir Mut zur Veränderung. Die Zahl der Autos in unserer Stadt wächst – das können und dürfen wir nicht weiter ignorieren.

Wie viele Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen steht auch Siegburg vor großen Herausforderungen. Die Stimmen aus dem Städte- und Gemeindebund, von Bürgermeisterkollegen und vom Landrat sind eindeutig: Die Aufgaben werden mehr, die Bürokratie dichter, und der Fachkräftemangel ist real. Und trotzdem: Seit 2020 habe ich keinen einzigen Haushalt mit Steuererhöhungen vorgeschlagen. Seit 2023 habe ich keinen Personalzuwachs beantragt, der nicht gesetzlich vorgeschrieben war. Das war mein Beitrag, um die Stadt durch schwierige Zeiten zu bringen – ohne die Bürgerinnen und Bürger zusätzlich zu belasten.